Eine neue Technik verwandelt Kunststoffabfälle zurück in Raffinerie-Qualitätsöl. Kann dies eine Lösung sein, um unserem wachsenden Problem mit Kunststoffabfällen Herr zu werden?
Abfallöl
Der Hersteller von Chemikalien und Flugzeugteilen, Honeywell International, gab diese Woche bekannt, dass er eine neue Möglichkeit entwickelt hat, minderwertige Kunststoffabfälle in Öl zu verwandeln. Dieses Öl soll von so hoher Qualität sein, dass es sogar einer Raffinerie zugeführt werden kann.
Das Unternehmen arbeitet jetzt mit dem spanischen Infrastrukturunternehmen Sacyr SA zusammen, um seinen Prozess, der als Upcycle-Prozesstechnologie bezeichnet wird, in einer Anlage zu erweitern, die 30.000 Tonnen gemischten Plastikmüll pro Jahr in Öl verwandeln kann. Die Produktion soll 2023 beginnen.
Da sich die weltweiten Vorräte an Plastikmüll ständig häufen, suchen die Akteure der Branche nach Wegen, das Recycling rentabel genug zu machen, um die Umweltgeißel zu lindern. Wir müssen zwar noch sehen, ob das Verfahren im industriellen Maßstab tatsächlich eine Delle hinterlassen kann, geschweige denn die damit verbundenen Kosten, aber es ist eine tapfere Anstrengung und eine potenzielle Lösung für ein wachsendes Problem.
Plastipocalypse
Honeywell baut auf jahrzehntelange Erfahrung bei der Reinigung von Kunststoffabfällen auf und behauptet, dass sein Verfahren „das Potenzial hat, die Menge des recycelten Kunststoffabfalls weltweit auf 90 Prozent zu erhöhen“, so eine Pressemitteilung.
Das ist ein großer Sprung, wenn man bedenkt, dass laut Bloomberg derzeit nur etwa zwei Prozent des Plastikmülls wieder in wiederverwendbare Materialien umgewandelt werden. Ungefähr die Hälfte wird entweder verbrannt oder auf Deponien entsorgt, und schockierende 30 Prozent landen im Meer oder in anderen Wasserstraßen.
Unsere Abhängigkeit von Kunststoffmaterialien wird nicht so schnell verschwinden. „Kunststoffe spielen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft, einschließlich der Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln und der leichteren Herstellung von Fahrzeugen, wodurch ihre Emissionen reduziert werden“, sagte Vimal Kapur, CEO von Honeywell Performance Materials and Technologies, in der Mitteilung. „Leider lässt sich heute nur ein Bruchteil der Kunststoffe erfolgreich recyceln.“
„Durch die Erweiterung der recycelbaren Kunststoffarten wird UpCycle die Kunststoffwirtschaft revolutionieren und eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit vieler Produkte spielen, die wir täglich verwenden“, fügte er hinzu.
Ob Honeywell der Schlüssel zur Beendigung unseres enormen Plastikmüllproblems ist, bleibt abzuwarten – aber es ist absolut notwendig, auf die eine oder andere Art und Weise endlich eine Lösung für dieses Problem zu finden.
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