Wenn Sie sich durch ständig aufeinanderfolgende Videocalls ausgelaugt fühlen, gibt es andere Möglichkeiten, um in Verbindung zu bleiben und gleichzeitig Ihre Arbeit zu erledigen.

In den letzten Monaten wurde viel über das bescheidene Zoom-Meeting (oder Skype, Google Hangout oder Houseparty-Anruf) geschrieben. Wenn Sie wie viele andere sind, stellen Sie möglicherweise fest, dass aufeinanderfolgende Videoanrufe ‒ obwohl oft erforderlich ‒ dazu führen können, dass Sie sich langsam ausgelaugt fühlen.

Die unverminderte Bildschirmzeit und die Notwendigkeit, das Manko der virtuellen Kommunikation angemessen auszugleichen, können eine einzigartige energieraubende Kombination sein. Sogar Führungskräfte, die an einen vollständigen Zeitplan für persönliche Besprechungen gewöhnt sind, leiden unter dem Gewicht eines endlosen Stroms von Zoom-Anrufen.

Zeit für Zoom-Alternativen

Sarah Greenberg, eine lizenzierte Psychotherapeutin und Coach bei der Trainings- und Coaching-Plattform  BetterUp sagt, dass virtuelle Meetings zwar zum Einchecken notwendig sind, aber keine konkreten Fortschritte bei Projekten behindern sollten. „Wir brauchen eine beständige, regelmäßige Verbindung, aber wir brauchen und verdienen auch Zeit am Arbeitstag, um die Arbeit zu erledigen“, so Greenberg.

Videokonferenzen überstimulieren die Teilnehmer auch oft, da sie die ganze Zeit unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern. Wenn zu viele virtuelle Sitzungen die Menschen zermürben, können sie negative Assoziationen mit der Praxis und ihren Moderatoren herstellen: „Wenn wir uns während der Interaktion mit unseren Kollegen ständig ausgelaugt fühlen, können wir beginnen, unsere Kollegen mit genau dieser Erfahrung in Verbindung zu bringen“, sagte sie sagt. „Die Assoziation muss nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen, doch unser Gehirn gibt uns bereits diese Art von unbewusstem Signal.“

Um diesen Konsequenzen entgegenzuwirken, gibt es einige Alternativen zum nächsten Videotreffen:

1. Versuchen Sie es mit einem guten alten Telefonanruf

Kehren Sie zu den Grundlagen zurück, indem Sie Ihr Telefon für den ursprünglichen Zweck verwenden: Telefonieren. Telefonanrufe ermöglichen Ihnen eine Pause von Ihrem Laptop, und Sie können Multitasking ausführen, indem Sie gleichzeitig einen Spaziergang machen.

Greenberg sagt, dass Sie die Erwartungen im Voraus festlegen sollen, indem Sie Ihre Mitarbeiter in Ihren Plan einbeziehen. Sehen Sie sich Ihren Zeitplan an und finden Sie heraus, wann es am sinnvollsten ist, einen Anruf zu tätigen und Ihre Kollegen im Voraus zu benachrichtigen. „Es ist schön, Ihren Kollegen eine Einladung zu geben, sich Ihnen anzuschließen“, sagt sie. „Ich sende oft eine kurze Slack-Nachricht oder eine E-Mail mit der Aufschrift ‚Hey, ich werde telefonisch an diesem Meeting teilnehmen. Bitte zögern Sie nicht, dasselbe zu tun!’”

2. Wie wär’s mit asynchroner Kommunikation?

Peter Arvai, CEO von Prezi, sagt, dass nicht synchronisierte Besprechungen Zeit sparen können, indem die Anzahl und Länge der Videositzungen an Ihrem Tag verringert wird, was auch die Wahrscheinlichkeit von Burnout verringert.

„Wir haben asynchrone Kommunikation priorisiert und wann immer möglich implementiert. Sie geben unseren Mitarbeitern mehr Flexibilität, da die Zeitpläne nicht wie gewohnt angepasst werden müssen und jeder seine eigene Zeit überprüfen und darauf reagieren kann“, sagt Arvai.

Asynchrone Besprechungen sind effektiv, wenn Sie nur ein kurzes Kommunikationsfenster haben, und können als hilfreiche Möglichkeit dienen, alle Mitglieder Ihres Teams zu aktualisieren. „Diese Treffen sind schnell ‒ ungefähr fünf Minuten bei Prezi ‒ und. . . [sie] können für Statusaktualisierungen, Check-ins, Brainstorming-Follow-ups oder Besprechungsvorbereitungen verwendet werden.“

3. Staffeln Sie Ihre Video-Teilnahmen

Wenn Sie sich einen Tag frei von virtuellen Besprechungen nehmen, kann dies einen großen Beitrag zur Bekämpfung von Burnout leisten ‒ selbst  wenn dadurch nicht die Gesamtzahl der von Ihnen besuchten Besprechungen verringert wird. Sehen Sie sich Ihren Kalender an und beurteilen Sie, welche Tage möglicherweise funktionieren. Wenn Sie ein Manager sind, geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, an bestimmten Tagen keine Videoanrufe zu tätigen.

4. Überdenken Sie Ihren Zeitplan

Nissa Whittle, Gründerin des professionellen Coaching-Unternehmens Talkologie, sagt, Führungskräfte sollten die Dauer virtueller Meetings begrenzen. Planen Sie sie statt 30-60 Minuten in 25-Minuten-Fenstern. Vermeiden Sie außerdem, Konferenzen hintereinander zu planen. „Gönnen Sie sich Zeit zum Atmen, Dehnen und etwas Wasser“, so Whittle.

5. Testen Sie ein anderes Werkzeug für Ihre Kooperation

Manchmal ist ein anderes Werkzeug sogar besser geeignet. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, vor dem Senden einer Besprechungseinladung eine Pause einzulegen und sich zu fragen, ob anstatt einer Besprechung nicht auch nur eine E-Mail ausreichen würde.

Oder prüfen Sie, ob Sie die Videozeit optimieren können, indem Sie die Breakout-Funktion in Zoom verwenden, Ihre Idee über Slack diskutieren oder beabsichtigtes Feedback mit Anmerkungswerkzeugen in einem Google Doc- oder Microsoft Word-Dokument weiterleiten.

„Videokonferenzen sind eine leistungsstarke und positive Technologie, wenn sie in geeigneten Dosen eingesetzt werden. Wenn wir es übertreiben, sehen wir nicht nur sinkende Renditen, sondern es kann tatsächlich schädlich werden“, sagt Greenberg. „Videokonferenzen haben eine Ähnlichkeit mit dem Essen von Keksen. Zwei sind ein herrlicher Genuss, ein dritter mag sich weder positiv noch negativ auswirken, aber ein vierter verursacht Bauchschmerzen.“

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